Der
Neue Mensch in Osteuropa: Der Unternehmer
1. Der Unternehmer, Marke West: Der
Lieblingsbürger der Nation
Selten hat sich der Unternehmer im an und für sich
ohnehin unternehmensfreundlichen Klima Mitteleuropas oder Nordamerikas
eines besseren Rufes erfreut als heute. Der Unternehmer stärkt und
stützt die Wirtschaft, er schafft die furchtbar teuren
und furchtbar wichtigen Arbeitsplätze, bei denen niemand mehr nachfragt,
wem sie eigentlich dienen und was dem, der dort arbeitet, alles abverlangt
wird. Der Unternehmer ist eigentlich der wahre, bessere Mensch, der die
Versager, die leider nicht Unternehmer geworden sind, mitschleppt und
ihnen ihren Unterhalt beschafft.
Entgegen allen Gerüchten zeichnet sich ein Unternehmer zunächst
nicht durch Eigeninitiative, Ideen, Mut zum Wagnis und so weiter aus,
sondern dadurch, daß er Kapital besitzt. Das heißt,
er hat viel Geld, mehr als andere, und er trägt es nicht als Sparer
auf die Bank oder als Spekulant auf die Börse, sondern er sperrt
einen Betrieb auf, stellt Leute an, die für ihn arbeiten, und dadurch
vermehrt er das Geld, das er vorher gehabt hat.
Das ist erklärungsbedürftig. Es weiß zwar jeder, daß
es so ist, und daß die Unternehmer immer in teuren Autos herumfahren
und die Arbeiter und Angestellten wesentlich bescheidener unterwegs sind.
Aber wieso? Es weiß auch jeder, daß der Unternehmer meistens
nicht arbeitet, sondern hauptsächlich Verantwortung trägt.
Und trotzdem, oder deswegen, wird er, sofern er ein erfolgreicher
Unternehmer ist, dabei immer reicher. Wenn er sein Kapital verkehrt einsetzt
und mit einem Unternehmen bankrott macht, wird er im seltensten Fall
Arbeiter! Eher schon sperrt er den nächsten Betrieb auf und macht
sie dann besser, die Profitproduktion.
Das Rätsel ist auch seit geraumer Zeit bekannt, obwohl die Theorien
Karl Marx heute als überholt oder Schlimmeres gelten:
Geld wird eben genau dann zu Kapital, wenn der Geldbesitzer sich dafür
Arbeitskraft kauft, die er dann für sich arbeiten läßt.
Dabei ist kein Betrug und keine besondere Gemeinheit: Er zahlt den Leuten
ihren Lohn, der hierzulande von ihrer Standesvertretung, der Gewerkschaft,
festgelegt worden ist, und läßt sie dann so arbeiten, daß
er sie mehr für ihn produzieren, als sie ihn gekostet haben. Wenn
seine Produkte sich dann am Markt bewähren, wenn also
der Salto mortale der Ware, der Verkauf, glückt, so ist
das Unternehmen rundherum erfolgreich, und der Unternehmer hat ordentlich
Profit gemacht.
Häßliche Züge der Art, daß der Unternehmer oft versucht,
einen geringeren als den tarifvertraglichen Lohn zu zahlen, Ausländer
oder Asylanten schwarz für einen Hungerlohn arbeiten zu lassen, wollen
wir zunächst nicht in Erwägung ziehen. Es gehört zwar zu
einem erfolgreichen Unternehmer, daß er es versteht, billig
einzukaufen und beim Verkauf einen möglichst guten Preis zu erzielen.
Die Praktiken der Verbilligung der Arbeitskraft werden häufig als
Mißbrauch angeprangert, manchmal auch gesetzlich geahndet.
Sie sind aber nur eine Fortsetzung der gewöhnlichen Ausbeutung,
die auch dann stattfindet, wenn die Arbeitskräfte völlig legal
beschäftigt werden. Die Gesetze sind nämlich dafür gemacht,
daß die Ausbeutung stattfinden kann, und zwar in geregelten Bahnen.
Der normale, gesetzlich festgelegte Gebrauch der Arbeitskraft ist eben
ihre Ausbeutung!
Damit dieses harmonische Gesellschaftsspiel funktioniert, braucht es allerdings
einige Voraussetzungen. Menschen in unseren Breitengraden vergessen leicht,
wie außergewöhnlich die gesamte Umwelt des Unternehmers
ist, weil es bei uns seit einigen Generationen so eingerichtet ist und
mit kleinen Störungen, wie nationalen und Weltwirtschaftskrisen,
auch mehr oder weniger funktioniert.
Es muß erstens im Heimatland dieses Unternehmers ein Geld
geben, auf das sich der Unternehmer verlassen kann. Dieses Geld darf sich
nicht über Nacht entwerten, es muß im Land gültiges Zahlungsmittel
sein und es sollte in fremde Währungen umrechenbar sein konvertibel
heißt das , damit man auch dort Rohmaterialen, gegebenenfalls
Arbeitskräfte ein- und fertige Ware verkaufen kann. Wenn ein Unternehmer
nämlich z.B. auf einen so kleinen Markt wie Österreich beschränkt
wäre, und auf eine Gegend, wo wichtige Rohstoffe wie Erdöl,
Kupfer etc. fast nicht vorkommen, so wären auch Profit und Erfolg
dieses Unternehmers sehr bescheiden bemessen.
Er muß zweitens eine große Menge von Menschen vorfinden, die
keine andere Überlebensmöglichkeit haben, als bei ihm in Dienst
zu treten. Die sich nicht mit irgendwelchen Gemüsegärtchen und/oder
ein paar Ziegen oder durch das Verfertigen von Schuhwerk oder durch Scherenschleifen
als Selbständige über Wasser halten können,
sondern die darauf angewisen sind, bei einem Unternehmer zu seinen Bedingungen
angestellt zu werden. Diese große Gruppe von Menschen heißt
mit einem altmodischen Wort Arbeiterklasse, mit einem anderen,
noch altmodischeren, Proletariat.
In den Heimatländern des Kapitals findet der Unternehmer
diese Grundbedingungen seines segensreichen Wirkens vor. Ob er sie erfolgreich
zu benützen weiß das ist dann seine Sache. Garantiert
ist ihm der Erfolg zwar auch hierzulande nicht, aber wenn die Kasse stimmt,
so kann nicht mehr viel schiefgehen.
Anders ist es in den postkommunistischen
Staaten.
2. Der Unternehmer in Ungarn, Rußland,
Kirgisien etc.: Ein echter Pionier
Dort ist vor noch nicht einmal einem Jahrzehnt der Startschuß
gegeben worden: Bereichert Euch! Das war eine harte Vorgabe,
doch einige wackere Bürger haben ihre Eigeninitiative aus dem Kasten
geholt und sind angetreten, um sich als Leute, die den Geist der Zeit
erfaßt haben und nicht dem alten Denken verhaftet sind,
unter den neuen Bedingungen zu bewähren. Diese Menschen haben es
sehr schwer. Das sollte man immer bedenken, wenn man sie als Mafiosi
beschimpft oder als Neureiche verachtet.
Die erste Hürde ihres Unternehmerdaseins ist das Geld. Früher
war das ein Steuerungsinstrument der zentral gelenkten Wirtschaft, man
brauchte es kaum, weil die meisten Dinge kostenlos oder spottbillig waren.
Dann sollte es auf einmal in den Händen der Unternehmer mehr werden,
damit sie dazu schreiten konnten, es zu investieren und noch mehr daraus
zu machen. Daraufhin dachten alle, die Unternehmer werden wollten: Ganz
einfach. Man muß Waren billig einkaufen oder organisieren
und dann teuer verkaufen. Das war ganz richtig gedacht, weil was hätten
sie denn tun sollen, um mehr Geld in die Hände zu bekommen? Es ist
unvermeidlich, daß der Unternehmer in diesen Ländern vor allem
als Kaufmann auftritt.
Die Preisaufschläge auf alte und neue Mangelwaren waren umfassend
und so wurden einige dieser Händler auch wirklich reicher. Vor allem
aber wurden alle Dinge teurer. Dabei wurden viele andere Menschen ärmer,
weil sie mußten für die gleichen Dinge auf einmal mehr hinlegen.
Das wäre ja nicht schlecht für den Unternehmer, weil diese neuen
Armen wären ja dann froh, für wenig Geld bei ihm zu arbeiten.
Aber der Staat merkte auch, daß alle seine Angestellten der
Großteil der Bevölkerung auf einmal mehr Geld brauchte,
und daß Lebensmittel, Treibstoff und Strom und eigentlich alle Produkte,
die Menschen und Maschinen am Laufen halten, teurer wurden. Damit seine
Betriebe und Fabriken nicht stillstanden, druckte er mehr Geld, um das
alles zu bezahlen. Und schon war das Geld weniger wert. Darauf verlangten
die Händler wieder mehr für ihre Waren, die Leute hatten weniger,
die Betriebe produzierten weniger, alles wurde teurer, und nur die staatliche
Banknotenpresse steigerte ihre Produktion. So setzte sich die Spirale
fort.
Und der Unternehmer heute hat ein nationales Geld, das nichts wert ist.
Ob Forint oder Rubel, ihre beschränkte Glaubwürdigkeit erhalten
sie nur durch die Bindung an ein richtiges ausländisches Geld. Das
gilt nicht erst für den grenzüberschreitenden Verkehr, sondern
auch im Inland: Wenn man in einem Land in Osteuropa für das einheimische
Geld etwas kaufen kann, so nur deswegen, weil seine Umtauschbarkeit durch
ausländische Institutionen und/oder einheimische Geldwechsler garantiert
ist. Würde ein Besitzer von Kartoffeln, Strümpfen oder auch
noch wertvolleren Produkten wissen, daß er für die gute Ware
nur das schlechte Geld erhält, das am nächsten Tag vielleicht
nur die Hälfte wert ist, so würde er sie gar nicht verkaufen.
Zumindest im Inland nicht.
Aber auch mit dem Verkauf ins Ausland ist es schwierig. Dort wäre
zwar gutes wertbeständiges Geld zu erlösen, aber da gibt es
Handelsschranken, und diese frischgebackenen osteuropäischen Unternehmer,
die mit Schwung und ohne jegliche Starthilfe ihr schweres
Geschäft versehen, werden mit Quoten oder gleich Einfuhrverboten
wieder von den Märkten, auf denen sie zu dem für sie so notwendigen
Geld kommen könnten, abgeschottet.
Einige ganz Harte haben es dennoch geschafft, und zwar, indem sie sich
die Verfügung über wichtige Rohstoffe verschafft haben, deren
Billigkeit den westlichen Unternehmern sehr recht ist und deren Import
daher weniger Hindernisse in den Weg gelegt werden. So verscherbeln diese
tüchtigen Pioniere des Unternehmertums flott Erdöl, Diamanten,
Gold, Palladium usw. für Dollars auf dem Weltmarkt. Die Dollars reinvestieren
sie dann teilweise wieder in die Organisierung des Nachschubs.
Eindeutig ein Fall von gelungener Geschäftstätigkeit. Diese
stellt leider immer noch die Ausnahme in dieser Region dar. Oft hat es
übrigens diesen Unternehmern geholfen, wenn sie schon in früheren
Zeiten gute Verbindungen zur Staatsmacht hatten. Sie waren eben damals
schon ihrer Zeit voraus.
Die Zores mit dem Geld wären schon schlimm genug. Aber es hapert
ja auch bei den Arbeitskräften. Gewohnt, ihren Arbeitsplatz
als eine Art Erbpacht zu betrachten und jeden Monat ihren Lohn zu fordern,
sind sie einfach nicht bereit, zu den Bedingungen der Unternehmer jede
Arbeit anzunehmen. Zugegeben, das Angebot ist auch nicht sehr groß.
Denn die meisten Unternehmer verdienen ihr Geld durch Kaufen und Verkaufen,
nicht dadurch, daß sie Waren produzieren. Aber selbst wenn
aufmüpfig und mit Anspruchsdenken versehen, vergleichen
die potentiellen Arbeitskräfte die Einkommensangebote ziemlich unvoreingenommen
und bearbeiten lieber die Datscha, ziehen enger zusammen und vermieten
die Wohnung der Tante, geben neureichen Fratzen Nachhilfe und was dergleichen
Taktiken mehr sind. Und der Staat zahlt ja seinen Angestellten immer noch
Löhne! Zugegeben, dieses Programm wurde schon sehr reduziert, aber
es gibt immer noch jede Menge Einkünfte, die nicht auf der Produktion
von Waren beruhen, also von Gütern, die für den gewinnträchtigen
Verkauf und nur dafür erzeugt werden. Oft werden Gehälter gezahlt,
ohne daß überhaupt etwas gearbeitet und etwas hergestellt wurde.
(Das ist nicht mit arbeitslosen Einkommen, wie sie bei uns existieren,
etwa die von Unternehmern oder von reichen Erben, zu verwechseln. Die
sind nämlich verdient und gerechtfertigt,
dort drüben jedoch zeugen sie von wirtschaftlicher Unvernunft.)
Die Bürger in Osteuropa haben aber noch einen weiteren schweren Mangel,
der ihre Arbeitsunwilligkeit fast noch übertrifft: Sie
haben sogar von diesem sich ständig entwertendem Geld, das für
den Unternehmer ohnehin nur eine Durchgangsstufe zum Dollar ist, zuwenig.
Sie verweigern sich dadurch als Markt. Auf die Importtätigkeit
wirkt sich das natürlich lähmend aus, und erst auf die Produktion
im Land selbst: Sogar wenn ein Unternehmer es einmal wagt und zustandebringt,
eine Produktion in die Wege zu leiten, so muß er feststellen, daß
die Nachfrage zwar da wäre, daß es aber um die Zahlungsfähigkeit
schlecht bestellt ist.
Der Unternehmer Marke Ost hat also alle die selbverständlichen Bedingungen,
die seine Standesgenossen im Westen vorfinden, nicht. Kein Markt, kein
Geld, kein Arbeitsvieh. Er läßt sich aber dadurch nicht abschrecken,
und wie das so einem Pionier zukommt, baut er aus seinen Schwierigkeiten
und Erfolge ein entsprechendes Bewußtsein und Selbstbewußsein
auf.
3. Die Bewältigung der sozialen
Frage
Das Phänomen, warum manche Menschen so viel besitzen,
daß sie andere dafür arbeiten lassen können, und andere
gar nichts, oft nicht einmal ein Dach über dem Kopf, wirft immer
wieder Erklärungsbedarf auf. Am Eigentum soll es auf keinen Fall
liegen, weil das ist ein Menschenrecht und ein hohes Gut, das nicht öffentlich
schlecht gemacht werden darf.
Also wird zunächt die Menschennatur bemüht. Das
ist zwar ein logischer Eiertanz, weil warum haben manche Personen die
Neigung zur Bereicherung, andere hingegen die zur Armut, wenn
doch beide Menschen sind, also die gleiche Natur haben? Als
Replik darauf wird wiederum die Verschiedenheit der Menschen
bemüht, die sich bei aller Individualität seltsamerweise ausgerechnet
an einem äußerlichen Gut, nämlich an ihrem Vermögen,
bemißt. Die moralische Verlängerung dieses komplizierten gedanklichen
Konstrukts besteht darin, daß die Gesellschaft oder
der liebe Gott eben die Tüchtigen belohnt und die Untüchtigen
bestraft.
Diese Sichtweisen lassen sich dann schöpferisch dergestalt kombinieren,
daß die Tüchtigkeit oder Untüchtigkeit in der Natur ganzer
Bevölkerungsgruppen oder Menschenrassen liegt, die sozusagen durch
ihre Gene bereits zu Armut bestimmt sind. Als Beweis wird
dann wieder auf die Erfahrung verwiesen: Man siehts doch am Ergebnis!
Dergleichen Rassismus ist in reifen Demokratien sehr populär: Kürzlich
haben einige Amis mit wissenschaftlich bewiesenen Thesen der
Art, daß Neger einfach von Natur dümmer sind, weltweit sehr
viel Beifall erhalten.
Kritiker dieser Thesen treten vor allem mit dem Vorwurf auf, die Scheidung
der Menschen in Arme und Reiche sei ungerecht und müßte
durch private edle Spenden und/oder Regierungsmaßnahmen zumindest
gemildert werden. Aufheben kann man sie bekanntermaßen nicht,
denn das wäre ja Kommunismus und wer will denn sowas.
Wer also unbedingt über die soziale Frage räsonnieren
will, hat ein zwar in jeder Hinsicht, also quantitativ wie qualitativ,
recht bescheidenes Repertoire von Deutungen zur Verfügung,
aus denen er dann nach Bedarf wählen kann, je nachdem, ob er es eher
mit den Erfolgreichen oder mit den Erfolglosen hält.
Im Munde der osteuropäischen Unternehmer und seine Apologeten klingen
diese im Westen wohlbewährten Sprüche noch etwas holprig. Und
zwar notwendigerweise: Die großväterliche Weisheit, daß
es immer schon so war, daß es Bettler und arme Leute
gegeben hat, kann man in Ländern, in denen es sie vor 10 Jahren eben
noch nicht gab, schlecht vortragen. Auch das mit Tüchtigen und Untüchtigen
ist etwas schwierig, denn hochverdienten Helden der Arbeit oder des Großen
Vaterländischen Krieges kann man schlecht vorwerfen, sie hätten
sich eben nicht genug angestrengt und deshalb heute nichts zum Beißen.
Auch daß hochspezialisierte Wissenschaftler und Ärzte eindeutig
Totalversager sind und deswegen kaum ihre Stromrechnung mehr zahlen können,
ist schwer glaubwürdig zu vertreten. Es entgeht dem Unternehmer nicht,
daß er die Armut schafft, die er jeden Tag sieht, und daß
er sie auch noch vergrößert.
Aus diesem argumentativen Dilemma rettet sich der osteuropäische
Neue Mensch mit einem ungeschminkten Bekenntnis zur Konkurrenz,
das sich auf lange Erklärungen nicht erst einläßt. Den
Tüchtigen gehört die Welt! Was braucht es Erklärungen,
seht auf die Fakten. Wir verdienen viel und das wollen wir genießen,
das ist unser Menschenrecht! Wer uns das miesmachen will, ist entweder
ein Vertreter des alten Denkens, der auf den Misthaufen der
Geschichte gehört. Oder ein Konkurrent, den man am besten schnell
und unkompliziert wegräumen läßt, bevor er einem in die
Suppe spuckt.
Zu diesem Bewußtsein gehört auch, daß man seinen Reichtum
zeigt. Schamhaftigkeit in der Demonstration seiner Konsumgewohnheiten
ist dem osteuropäischen Unternehmer fremd. Kein Auto ist dick genug
für so einen wandelnden Vertreter des Erfolgsprinzips, keine Villa
protzig genug. Ob tschechischer Bordellbesitzer oder russischer Energiemagnat:
Unter der Cote d'Azur oder der Karibik läuft nichts in Sachen Urlaub,
und die Klunker, die sich ihre Begleiterinnen ins Ohr hängen, müssen
ihr fast das Ohrläppchen abreißen, sonst waren sie ein Fehlkauf.
Mit allen diesen Maßnahmen zeigen die Neuen Menschen, daß
sie verdienen, was sie haben, und daß sie sich vor niemandem dafür
schämen müssen.
Diese Typen sind die häßlichen Kinder aller Menschenrechtsfanatiker
des Kalten Krieges und nichts ist lächerlicher, als wenn die die
gleichen Leute, die seinerzeit in einem fort den Mangel an demokratischen
Strukturen, die Unmenschlichkeit der Regime in
Osteuropa beklagt haben, sich jetzt angeekelt von diesen zweibeinigen
Ergebnissen der Einführung westlicher Verfahrensformen abwenden.
(Geschrieben für: OST-WEST GEGENINFORMATIONEN
auf ausdrückliche Aufforderung der Redaktion im Frühjahr 1997.
Ohne Angabe von Gründen nicht veröffentlicht.)
zurück zur Startseite
|