Ratenzahlung auf Aktien in Ungarn, 1845 – in Lateinschrift bzw. Druckschrift – Namens-Verzeichnis der Aktionäre, welche bei der Pester ung. Commercialbank auf das Unternehmen der ung. Central-Eisenbahn die 2te 5%ige und die 2te 10%ige Rateneinzahlung geleistet haben. (…) Es haben sich demnach bei der ung. Central-Eisenbahn mit 72.000 Stück Actien à f 250 im Betrage von 18.000.000.–, an dieser Unternehmung im Königreiche Ungarn nur 31 Aktionäre mit der Summa von von 336 Actien à f 250 – mit f 84.000 betheiligt. Jo. Robitsek von Ugornya* M.L. Rosenfeld *** Dieser Bogen mit den Namen der ungarischen Aktionäre der Zentraleisenbahn stammt von 1845, die erste Strecke – von Pest nach Vác – wurde erst 1846 eröffnet. 1. Die Ungarische Zentral-Eisenbahn oder linksufrige Eisenbahn war ein vom Pester Bankier und Händler Moritz Ullmann mit der finanziellen Rückendeckung Salomon Rothschilds betriebenes Eisenbahnprojekt. Es stellte ein Konkurrenzprojekt zu dem von Stephan Széchenyi und Georg Sina betriebenen rechtsufrigen Eisenbahn über Győr dar. 2. Schon die 250 Gulden pro Aktie waren für die damalige Zeit viel Geld, sodaß die Aktien in Raten einbezahlt wurden. Das war auf der einen Seite notwendig, um überhaupt Menschen zum Zeichnen von Aktien zu bewegen. Außerdem war das pünktliche Zahlen keineswegs für alle dieser frühen Aktionäre selbstverständlich, sodaß bei der Gesellschaft bei jeder fälligen Rate fest gezittert werden durfte, wie viele von den erwarteten Ratenzahlungen auch wirklich eingehen würden. * Joseph Robitsek von Ugornya, Pester Stoffhändler, 1836 geadelt, seither „von Ugornya“. |