Donald Trump
Ein neuer Führer für das „großartigste Volk der Welt“

 
Den neuen US-Präsidenten hält die zivilisierte  Welt – abgesehen vielleicht von Russland, England und den rechten und rechtsradikalen Parteien Europas – für eine Katastrophe; seine Wähler für Blödmänner, die auf einen Scharlatan hereinfielen. Das mächtigste Office des Globus hält sie für komplett fehl besetzt, denn für sie sitzt da nicht nur eine Reality-TV-Figur, ein politisch unerfahrener Immobilien-Milliardär, der nicht auf seine Fachleute und auf die Geheimdienste hört, sondern ein notorischer Lügner, Hetzer, Rassist, Sexist und Egomane. Hyper-Nationalist, Populist und Un-Demokrat sind noch die politischsten unter den Verurteilungsformeln für einen Politiker, den man gar nicht als Staatsmann, sondern als narzisstische Privatperson wahrnimmt; eine Figur, die man nicht ernst nehmen kann und doch fürchten muss.
 
Dieser selbstgerechten Verachtung, dem psychologisierenden Lächerlich-Machen und Verteufeln des Wahlsiegers soll auf der Veranstaltung widersprochen werden.
 
Unser Angebot: Im Unterschied zu allen nationalistischen Liebhabern der demokratischen Staatsform können wir erklären,
– was Donald Trump meint, wenn er von „the people“ spricht;
– warum er und halb Amerika davon ergriffen ist, dass er als Milliardär sich mit amerikanischen Fabrikarbeitern eins und einig präsentiert;
– wieso er als Inhaber des höchsten aller institutionalisierten Ämter ausgerechnet die Institutionen und Ämter der USA als „Establishment“ beschimpft und so manche von ihnen nach Kräften bekämpft.

– welche Mission für sein Volk und seine Nation er nämlich verfolgt, wenn er mit dem, was er beiden versprochen hat, im Amt ernst macht.

9. Mai, 19 00 NIG, HS 2

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Buchpräsentation: Die FPÖ – Blaupause der Neuen Rechten in Europa

 
"Familie" und "Volk" - das sind zentrale Bausteine des rechten Weltbildes. In Bezug auf beide Institutionen soll Identität und Differenz der "Populisten" zu den anderen Demokraten erklärt werden.
 
„‘Habt fünf Kinder, nicht drei. Ihr seid Europas Zukunft.’ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Türken in Europa aufgerufen, mehr Kinder zu bekommen. ‘Schickt eure Kinder auf die besten Schulen, lebt mit euren Familien in den besten Vierteln, fahrt die besten Autos, lebt in den besten Häusern’, sagte Erdogan bei einem Wahlkampfauftritt im westtürkischen Eskisehir. Dies sei die ‘beste Antwort’ auf die ‘Unhöflichkeit’ und ‘Feindschaft’, die ihnen entgegengebracht werde.“ (Spiegel online 17.3.2017)
„Der Gast aus Wien punktet mit derben Sprüchen bei deutscher Schwesterpartei. … Wenn er scherzt, wie toll es sei, dass die AfD-Chefin jetzt ihr fünftes Kind bekommt, weil ‘wir ja Kinder brauchen’, und dann noch ein derbes ‘Ans Werk!’ nachsetzt, ist das Gelächter groß. Und wenn er dann, ganz in AfD-Manier, über Angela Merkel, deren ‘Zerstörungspolitik’, den ‘Verrat an der eigenen Bevölkerung’ und den angeblichen ‘Bevölkerungsaustausch’ spricht, den die Kanzlerin betreibe, ist die Begeisterung groß.“ (Strache, lt. KURIER 2.3.2017)
 
Dass „wir Kinder brauchen“, das ist kein Scherz. Denn: Die Völkischen sind unter uns! Die Vorstellung, die erwünschte Stellung zur Nation sei eine Frage der Abstammung und damit des Blutes, der gute, alte – zwischenzeitlich mal verpönte – Rassismus, der vereint in der Theorie die Rassisten aller Länder, die sich in der Praxis deswegen gegeneinander stellen. Ebenso die mit betonter Unverschämtheit vorgetragene Forderung, Familie und Kinder seien auf keinen Fall eine Sphäre, in der die Beteiligten nach ihrer Fasson selig und ansonsten in Ruhe gelassen werden. Da geht es um Höheres, die Familie ist die Keimzelle des Staates, dort haben die Beteiligten ihren Fortpflanzungsdienst an der Nation zu leisten! Da herrscht wieder Einigkeit bei den Völkischen, den Petry, Erdogan, Orban, Strache etc.
Bleibt eine Frage: Was hat man da angeblich im Blut oder – modern – in den Genen; auch wenn es noch kein Biochemiker gefunden hat? Und warum ausgerechnet im Blut?"

10. Mai, 19 00 NIG, HS 2